Was ist Autogas?

Autogas dient als Kraftstoff für Kfz-Verbrennungsmotoren und ist eine Mischung aus Propan und Butangas. Die selbe Gasmischung ist auch in handelsüblichen Feuerzeugen zu finden. Autogas wird als Nebenprodukt bei der Erdöl- und Erdgasförderung gewonnen und anschließend raffiniert. Zusätzlich benötigtes Gas kann durch chemische Prozesse produziert werden. Forschungsprojekte arbeiten daran Autogas biologisch z.B. durch Algen zu erzeugen. Bei Atmosphärendruck ist Autogas gasförmig und geht bei einem etwas höherem Druck von ca. 10bar im Tank in den flüssigen Zustand über. Daher trägt es auch den Namen Flüssiggas, kurz LPG (Liquefied Petroleum Gas). Im internationalen Straßenverkehr wird auch der Begriff GPL (franz.: gaz de pétrole liquéfié) verwendet. Es ist nicht zu verwechseln mit Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) oder Flüssigerdgas (LNG, Liquefied Natural Gas). Ein Liter Autogas verbrennt zu etwa 1,7 kg CO2. (zum Verlgleich: Benzin: 2,33 kg, Diesel: 2,64 kg).
 

Was ist der Unterschied zwischen Autogas und Erdgas?

Der Betrieb eines Kfz-Verbrennungsmotors mit Autogas (LPG) oder Erdgas (CNG) erfordert zwei zueinander inkompatible Gastechnologien. Während Autogas aus den Kohlenwasserstoffen Propan (C3H8) und Butan (C4H10) besteht, ist der Hauptbestandteil von Erdgas Methan (CH4). Das Erdgas muss im Gegensatz zu Autogas unter hohem Druck (200-240bar) gasförmig im Tank gespeichert werden. Dies erfordert speziell auf den hohen Druck ausgelegte Tanks und Leitungen. Im Gegensatz zu CNG eignet sich LPG durch die höhere Speicherdichte deutlich besser für Pkws. Unterschiedliche Tankanschlüsse verhindern die Verwechslung zwischen Autogas und Erdgas an der Tankstelle. Die Umrüstung auf Erdgas ist im Vergleich zu Autogas teurer und erfordert bei gleicher Reichweite größere und schwerere Tanks. Beide Kraftstoffe profitieren von einer Vergünstigung der Mineralölsteuer bis 2018.
 

Welche Fahrzeuge können umgerüstet werden?

Nahezu jedes Benzinfahrzeug – ob neu oder gebraucht - kann mit einer Autogasanlage ausgestattet werden. Fahrzeuge mit Direkteinspritzung können hierbei die Ausnahme bilden. Jedoch gibt es mittlerweile auch für moderne Direkteinspritzer marktreife Autogas-Anlagen. Diese kommen bislang bei FSI, TFSI & TSI-Motoren der VW Gruppe (Seat, Skoda, VW & Audi) oder bei Opel-Motoren zum Einsatz. Auch VOLVO Flexifuel Modelle, die den Betrieb mit Benzin und E85 (Ethanol-Benzingemisch: 85% Ethanol, 15% Benzin) ermöglichen, können zusätzlich auf Autogas umgerüstet werden. Bei Dieselfahrzeugen ist ein Umbau auf Autogas nicht möglich.
 

Wie funktioniert das Fahren mit Autogas?

Durch einen Autogasumbau erhält man ein bivalentes Fahrzeug. Das Fahrzeug kann wahlweise mit zwei Kraftstoffen (Autogas oder Benzin) betrieben werden. Das originale Kraftstoffsystem bleibt erhalten. Neben dem bestehenden Benzintank wird ein zusätzlicher Gastank installiert. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Fahrzeuges beträchtlich. Der Fahrer kann während der Fahrt per Knopfdruck die verwendete Kraftstoffart wechseln. Zum sicheren Starten eines Autogasfahrzeuges wird zunächst Benzin verwendet, ca. 40 Sekunden lang, um die für das Autogas benötigte Betriebstemperatur zu erreichen und um die originale Einspritzanlage funktionstüchtig zu halten. Deshalb sollte der Benzintank zum Starten nie leer sein, sondern mindestens zu einem Viertel gefüllt sein. Das Benzin sollte aber nach ca. 3 Monaten durch nachtanken teilweise erneuert werden, um der Benzinalterung vorzubeugen! Ist der Gastank vollständig leer, schaltet die Gasanlage automatisch auf den Betrieb mit Benzin um.
 

Welche Modifikationen sind bei einem Umbau notwendig?

Bei einem Umbau auf Autogas bleibt das originale Kraftstoffsystem erhalten. Zusätzlich zum bestehenden Benzintank wird ein Gastank aus Stahl installiert. Dieser kann bei vielen Kfz-Modellen in Form eines platzsparenden Radmuldentanks ausgeführt werden. Somit bleibt das Kofferraumvolumen unverändert und ein Reifen-Reparatur-Set kann den Ersatzreifen ersetzten. Je nach Wunsch und Möglichkeit besteht auch die Möglichkeit eines Unterflurtanks oder eines Zylindertanks im Kofferraum. Um die Betankung des Gasbehälters zu ermöglichen wird ein zusätzlicher Einfüllstutzen unter der originalen Tankklappe oder unauffällig außen am Auto angebracht. Das flüssige Autogas wird vom Tank über ein Multiventil durch Kupfer- oder Kunststoffleitungen zum Motorraum geleitet. Dort angekommen wird es im Verdampfer durch Druckreduzierung in den gasförmigen Zustand überführt und durchläuft anschließend einen Filter bevor es zur Gaseinspritzung gelangt. Die Einspritzanlage führt dabei das Autogas mit Überdruck in separaten Leitungen direkt bis vor die Einlassventile der einzelnen Zylinder. Das Gas wird wie das Benzin im Motor entzündet. Anstelle eines Benzin-Luft-Gemisches wird ein Autogas-Luft-Gemisch in den Zylindern verbrannt und sorgt somit für die Antriebskraft. Häufig sorgt ein zusätzliches Schmierungssystem beim Autogas für die Zugabe von Additiven. Diese sind beim Benzin durch den Raffinierungsprozess bereits enthalten. Sämtliche Vorgänge des Systems werden von einem zusätzlichen Steuergerät überwacht. Zur Regelung der Betriebsart, Zuflussmenge und Gemischbildung wird eine Vielzahl von Motorkenngrößen erfasst und verarbeitet. Ein Mikroprozessor überwacht und steuert den Gasantrieb und garantiert somit eine schadstoffarme und wirkungsoptimierte Verbrennung im Motor.

Wie betankt man ein Autogasfahrzeug?

Die Betankung mit Autogas ist genauso sicher und einfach wie mit Benzin bei gleichem Zeitaufwand.

Folgende Handgriffe sind zur Betankung notwendig:
  • Öffnen der Tankabdeckung und aufschrauben des Tankadapters am Auto. Diesen können Sie im Auto mitführen oder an der Tankstelle ausleihen.

  • Die Gaspistole aus der Zapfsäule aushängen und den goldenen Flansch auf den zuvor montierten Adapter aufschrauben.

  • Gaspistole wie beim Benzintanken drücken und arretieren.

  • Den entsprechende Taster an der Zapfsäule drücken und solange halten bis der Tankvorgang beendet ist. Ist der Tank voll (80% des Tankvolumens gefüllt), äußert sich dies durch das Stoppen des Zählwerks.

  • Knopf an der Zapfsäule loslassen.

  • Nun kann die Gaspistole von dem goldenen Adapter abgeschraubt werden und in die Zapfsäule eingehängt werden. Beim Abschrauben kann kurzzeitig etwas Autogas mit einem Zischen entweichen – dies ist aber aufgrund des Druckausgleiches vollkommen normal.

  • Der Adapter am Auto wird nun abgeschraubt und der Tankdeckel geschlossen. Der Tankvorgang ist beendet.

Wo kann man Autogas tanken?

Deutschland verfügt über ein gut ausgebautes Autogas-Tankstellennetz. Mit über 5700 Tankstellen (Stand Januar 2010) kann der Autogasfahrer auf ein flächendeckendes Netz an öffentlich zugänglichen Tankstellen zurückgreifen. Das Tankstellennetz wird ständig erweitert. In Europa sind bereits über 5,5 Millionen Autogasfahrzeuge im Betrieb. So verfügen auch weitere europäische Länder, insbesondere die Niederlande, Frankreich, Italien, Polen und Tschechien, über ein gutes Autogas-Tankstellennetz. Seit Juni 2006 gibt es eine bundesweit einheitliche Vorwegbeschilderung auf Autobahnen. Eine Tankstelle in ihrer Nähe, sowie deren Öffnungszeiten und Anfahrtswegfinden Sie unter:

http://www.gas-tankstellen.de
http://www.autogasfahren.de
http://www.dvfg.de



Autogastankstellen im Umkreis von 25km um Dornstetten (Stand Januar 2010):
Haisch Tankstelle

Clean Park Scheu

Avia Station

Wolfgang Scheu

Esso Station Autohaus Weiser GmbH

Christoph Lang

Aral Station Roland Fink

AVIA Tankstelle Frau Pomorin

Freie Tankstelle Lehre

AVIA Servicestation Eckert

Mairs Garage

Gmeiner KFZ Technik

24-TOTAL Autohof Sulz-Vöhringen E. Kartal

Gaiser Tankstelle W. Haberstroh

Hochgerichtstr. 29

Wittlensweiler-Strasse 53

Stuttgarter Straße 109

Zeppelinstr. 13

Freudenstädter Straße 53

Warter Str. 4

Stuttgarter Str. 30

Suttgarter Str. 30

Iselshauser Straße 15

Dammstr. 19

Rauher Grund 5

Calwerstr. 39

Eythstrasse 16

Im Vogelloch 5

Dornstetten

Freudenstadt

Freudenstadt

Pfalzgrafenweiler

Seewald-Besenfeld

Altensteig

Sulz a. N.

Oberndorf am Neckar

Unterschwandorf

Horb

Horb

Neuweiler

Sulz-Vöhringen

Oberndorf-Bochingen

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25 km

Wann lohnt sich eine Autogasumrüstung?

Durch eine Autogasanlage kann der Schadstoffanteil der Abgase um bis zu 80% reduziert werden. Dies kommt in erster Linie der Umwelt und damit auch dem Menschen zu gute. Aber auch wirtschaftlich bietet eine Autogasanlage eine Menge Sparpotential. Neben einer dauerhaften Werterhöhung des Fahrzeuges (i. d. R. die Hälfte der Umrüstkosten) bringt eine Gasanlage deutliche Einsparungen bei den Betriebskosten mit sich. Eine steuerliche Vergünstigung des Kraftstoffes ermöglicht eine schnelle Amortisation der Einbaukosten und den anschließenden Spareffekt bei den Kraftstoffkosten um bis zu 50%. Eine Umrüstung hat sich in der Regel nach 40.000 bis 45.000 km amortisiert (mit Berücksichtigung der Wertsteigerung schon früher! ). Ab diesem Zeitpunkt kann man in vollem Umfang von der Preisdifferenz zwischen Autogas und Benzin profitieren.

Was kostet der Einbau?

Die Einbaukosten sind abhängig von der Zylinderanzahl des Motors und der verwendeten Gasanlage. Es gibt eine Vielzahl von Gasanlagenherstellern auf dem Markt. In einer individuellen Beratung suchen wir die optimale Gasanlage für ihren Fahrzeugtyp. Darüber hinaus gehen wir gerne auf Sonderwünsche unserer Kunden ein. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein persönliches und unverbindliches Angebot für eine Autogasumrüstung in unserem Haus.

Wie lange dauert ein Einbau?

Eine Autogasumrüstung bei uns im Haus dauert in der Regel 3-5 Tage inklusive TÜV. Für diese Zeit haben Sie die Möglichkeit, auf einen Ersatzwagen zurückzugreifen.

Wie sicher ist das Fahren mit Autogas?

Crash- und Brandtests des ADAC und des TÜV-Rheinland belegen, dass bei Fahrzeugen mit Autogas kein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht und genauso sicher wie vergleichbare Benzinfahrzeuge sind. Eine 3 mm starke Gastankwandung hält stärksten Crashversuchen stand. Beim Bruch eines Gasschlauches nach dem Crash sperrt ein Sicherheitsventil am Tank durch den entstehenden Druckabfall in der Gasleitung die Zufuhr zum Motor. Jeder Tank ist mit Schmelzsicherungen ausgestattet. Fängt das Fahrzeug Feuer, so schmelzen die Sicherungen und das Gas kann kontrolliert entweichen bzw. verbrennen. Ein spontanes Bersten des Stahltanks durch große Hitze wird dadurch vermieden. Der Betriebsdruck der Anlage liegt bei 5 bis 8 bar wobei der Stahltank mit dem vierfachen Druck geprüft wird. Ein Übertanken wird durch ein Überdruckventil verhindert. Eine Verwechslung von Autogas (LPG) und Erdgas (CNG) an der Zapfsäule ist anhand der unterschiedlichen Anschlüsse ausgeschlossen.

Welche Gasanlagentypen gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen 3 verschiedenen Autogas-Anlagen : Venturianlagen und sequentielle Anlagen zählen zu den Gasphase-Einspritzsystemen mit Verdampfereinrichtung, wohingegen sequenzielle Anlagen mit Gaseinspritzung zu den Flüssigphase-Einspritzsystemen gehören. Je nach Fahrzeug und Leistung sind unterschiedliche Anlagentypen zu bevorzugen.


Venturianlagen
Die erste Generation der Autogasanlagen arbeitet mit der Venturi-Technik. Sie stellt die älteste und preiswerteste Anlagenform dar und wird überwiegend bei Fahrzeugen älterer Baujahre bis einschließlich der Schadstoffnorm Euro 2 – D3 verwendet. Fahrzeuge ohne Katalysator können mit einer ungeregelten Venturi-Anlage ausgerüstet werden, wohingegen Fahrzeuge mit Katalysator mit einer geregelten Venturi-Anlage ausgerüstet werden. Die geregelte Venturi-Anlage erhält ihre Messwerte von der Lambda-Sonde wodurch eine genauere Kraftstoffregelung ermöglicht wird. Ein unterdruckgesteuerter Verdampfer überführt das flüssige Autogas aus dem Tank in den gasförmigen Zustand. Dabei kühlt das Gasgemisch so stark ab, sodass der Verdampfer mit Hilfe des Kühlwassers beheizt werden muss, um eine Vereisung zu vermeiden. Daher wird der Autogasbetrieb bei diesem Anlagentyp erst ab einer Mindesttemperatur des Kühlwassers möglich. Je nach Modell variiert diese Temperatur zwischen 15 und 30°C. Die Venturi-Technik beruht auf der Ausnutzung des Venturieffekts im Ansaugrohr. Eine Venturi-Düse im Ansaugkanal vor der Drosselklappe verjüngt das Ansaugrohr, wodurch ein Unterdruck entsteht und das Gas angesaugt wird. Mit Hilfe der Düse wird der Treibstoff und die einströmende Luft in das richtige Mischungsverhältnis gebracht, um den Motor damit zu speisen. Durch die Verengung im Dosierventil ist bei Venturi-Anlagen mit einem leichtem Leistungsverlust und Mehrverbrauch zu rechnen. Das ständig im Ansaugtrakt befindliche Gas kann sich bei eventuellen Fehlern der Zündanlage entzünden, wodurch das Ansaugrohr und der Luftfilter beschädigt werden können. Diesen Effekt nennt man Backfire. Überdruckventile verhindern im Falle einer Explosion durch Backfire eine Beschädigung der Anlage, indem sie den Druck entweichen lassen. Die Venturi-Technik ist weit verbreitet, entspricht jedoch heute nicht mehr dem Stand der Technik.


Sequentielle Anlagen
Unterschieden werden voll- und teilsequentielle Anlagen. Bei beiden Anlagentypen wird das unter Druck stehende flüssige Gas im Tank wie bei der Venturianlage gasförmig in den Vergaser eingeführt.
    teilsequentielle Autogasanlagen
    teilsequentielle Autogasanlagen bilden die Nachfolger der Venturi-Anlagen und lassen sich in Fahrzeuge mit einer Schadstoffnorm bis Euro3 einbauen. Sie verfügen häufig über einen programmierbaren Kennfeldgeber und ein elektronisch gesteuertes Dosierventiel, welches das Gas über einen sternförmigen Verteiler zu den Ansaugstutzen der Zylinder leitet. Da keine Querschnittsverengung im Ansaugtrakt vorhanden ist, kommt es zu keinem Leistungsverlust.

    vollsequentielle Autogasanlagen
    Vollsequentielle Anlagen entsprechen dem Stand der Technik. Hierbei werden die Zylinder einzeln mit der passenden Gasmenge versorgt. Die Funktionsweise entspricht der Benzineinspritzanlage. Jeder Zylinder verfügt über eine eigene Gaseinspritzdüse, welche computergesteuert die Gaszufuhr regelt. Die vollsequentielle Anlage eignet sich für Fahrzeuge, die mit einer Multipoint-Einspritzanlage ausgerüstet sind. Dabei werden Abgasnormen bis Euro4, vereinzelt sogar Euro5 oder 6 erreicht.



sequentielle Gaseinspritzung
Autogasanlagen mit sequentieller Gaseinspritzung sind die neuste Generation von Autogasanlagen. Sie arbeiten ebenfalls vollsequentiell, jedoch wird das Gas nicht mehr gasförmig, sondern flüssig in den Ansaugstutzen geleitet. Hierdurch soll eine Kühlwirkung im Ladeluftstrom und Brennraum des Motors erreicht werden. Bei Systemen mit Verdampfer geht diese Kühlwirkung durch das Verdampfen des Autogases im Kühlwasser verloren und kann nicht zur Erhöhung des Liefergrads genutzt werden. Im Gegensatz zu Verdampferanlagen, steigen die Verbrennungstemperaturen nicht an und der Motor wird keiner höheren thermischen Belastung ausgesetzt. Wie stark die sequentielle Gaseinspritzung jedoch tatsächlich zu einer verbesserten Kühlung führt, ist bisher nicht hinreichend nachgewiesen worden. Bislang ist die sequenzielle Gaseinspritzung teurer und weniger verbreitet als andere Anlagetypen. Ein Grund hierfür dürfte die problematische technische Umsetzung und die Fehleranfälligkeit erster Serienversionen sein. Der niederländische Hersteller Vialle bezeichnet diese Technik als LPI und hat diese Bezeichnung markenrechtlich schützen lassen. LPI steht für Liquid Propane Injection und bedeutet Flüssig-Propan-Einspritzung. Der Hersteller ICOM nennt diese Technik JTG. Hierbei sind die LPG-Einspritzdüsen vergleichbar den Benzineinspritzdüsen aufgebaut wodurch die Signale des Benzinsteuergerätes für die Einspritzzeiten verwendet werden können. Das Gassteuergerät regelt nur das Umschalten zwischen Benzin und Gasbetrieb.

Welche Wartungen sind erforderlich?

Beim Betrieb eines Fahrzeuges mit Autogas sind die Wartungsarbeiten mindestens genauso wichtig wie bei Benzinbetrieb. Die Wartungsintervalle der Hersteller sind genau einzuhalten, um einen optimalen Betrieb der Gasanlage zu garantieren. Anfängliche Nachjustierungen der Anlage können notwendig sein und sind völlig normal. Im Rahmen einer Autogasumrüstung bei uns im Haus sind diese Nachjustierungen kostenlos und stellen keinen Mangel der Autogasanlage oder des Einbaus dar. Nach einer Fahrstrecke von ca. 20.000km oder einem Jahr (je nach Herstellervorgaben) muss der Gasfilter gewechselt werden. Dabei ist speziell der erste Wartungsintervall sehr wichtig, da sich in einem neuen Tank produktions- und lagerungsbedingt Staubpartikel aus der Luft absetzten können. Im Rahmen des Gasfilterwechsels schauen wir auch die gesamte Anlage komplett durch sowie nach Zündkerzen und Ventilspiel des Motors. Alle 24 Monate ist im Rahmen der HU eine Prüfung der Gasanlage (GAP) vorgeschrieben. Die GAP kann bis zu 12 Monate vor der HU von einer anerkannten GAP-Werkstatt durchgeführt werden. Die GAP ist darüber hinaus fällig nach jeder Reparatur der Gasanlage, nach einem Unfall oder einem Fahrzeugbrand, bei dem die Gasanlage beeinträchtigt wurde. Bei Fahrzeugen, deren ältere Gastanks gemäß Druckbehälterverordnung TRG 360 genehmigt wurden, ist nach zehn Jahren gesondert eine Druckbehälterprüfung durchzuführen. Bei Gastanks neuer Bauart die nach "ECE R6701" ( Regelwerk 6701 der Economic Commission for Europe ) zertifiziert sind und gemäß DIN "EN 12979" ( Einbauvorschrift ) fest in das Fahrzeug eingebaut sind, entfällt die 10-Jahres-Prüfung. Dabei ist darauf zu achten, dass der Hersteller hierbei eine beschränkte Lebensdauer für sein Produkt angeben muss.

Schadet der Betrieb von Autogas dem Motor?

Nein. Eine richtig eingestellte Autogasanlage vom Fachmann schadet ihrem Motor nicht. Die im Vergleich zum Benzin höhere Klopffestigkeit von LPG (110 Oktan) sorgt für eine leise, weiche und schonende Verbrennung, welche die Lebensdauer sogar erhöhen kann. Durch den bis zu 5% höheren Heizwert von Autogas kann es bei bestimmten Anlagen zu einer geringfügig höheren thermischen Motorbelastung kommen. Dies hat jedoch keine nennenswerte Auswirkung auf die Langlebigkeit des Motors. Manche Motoren reagieren sensibel auf alternative Kraftstoffe. Deshalb wird nach einer Umrüstung die Verwendung von zusätzlichen Schmierstoffen empfohlen, um die übliche Langlebigkeit eines Motors zu gewähren.

Geht Motorleistung verloren?

Bei Gasphase-Einspritzsystemen kann es durch Querschnittsverengung im Ansaugtrakt zu einer Verringerung der Motorleistung kommen. So ergibt sich bei neuesten sequentiellen Verdampfersystemen ein theoretischer Leistungsverlust von 3,8%. Dieser ist jedoch in der Praxis nicht spürbar, da die Gasmenge je Zylinderfüllung um mehr als 3,8% erhöht wird. Bei Systemen mit Flüssigeinspritzung wird die Zylinderfüllung durch Kühlungseffekte erhöht, wodurch kein Leistungsverlust zu erwarten ist.

Wie hoch ist der Verbrauch im Vergleich zu Benzin?

Da Autogas eine geringere Energiedichte als Benzin aufweist, entsteht ein Mehrverbrauch von ca. 10% - 20%. Der Mehrverbrauch resultiert jedoch auf einem Volumenmehrverbrauch, nicht auf einem Energiemehrverbrauch. Ein Liter Autogas (flüssig unter Druck) wiegt etwa 540 Gramm und ist damit leichter als Benzin ( 720–775 g/l bei 15 °C ) und Diesel ( 820-845 g/l bei 15 °C ).

Ändert sich die eingetragene Steuerklasse?

In der Regel bleibt die eingetragene Steuerklasse erhalten. Mit der richtigen Wahl der Autogasanlage kann stets die eingetragene Schadstoffnorm erreicht werden. Die Reduzierung des CO2 Ausstoßes beim Autogasbetrieb kann nicht steuerlich genutzt werden. Da die Fahrzeuge trotz des Umbaus auf Autogas auch weiter mit Benzin gefahren werden können, gibt es von staatlicher Seite keine Förderung bei der Kraftfahrzeugsteuer.

Muss man mit der Autogasanlage zum TÜV ?

Ja. Die Autogasanlage wird nach dem Einbau vom TÜV abgenommen und in den Kfz-Brief eingetragen. Die Abnahme erfolgt gemäß § 19 (2) STVZO. Bei einem Einbau in unserem Haus führen wir das Fahrzeug dem TÜV vor. Dieser überzeugt sich vom ordnungsgemäßen Einbau und bescheinigt dies durch eine Eintragung im Fahrzeugschein. Danach gelten die gleichen TÜV-Intervalle wie für reine Benzinfahrzeuge, also alle 2 Jahre. Ältere Gastanks müssen alle 10 Jahre zusätzlich überprüft werden.

Ändert sich etwas bei der Kfz-Versicherung?

Nein. Die Versicherungsgesellschaften behandeln ein Autogasfahrzeug wie ein konventionelles Fahrzeug. Jedoch bieten einige Versicherer sogenannte Ökotarife an, mit denen man zusätzlich sparen kann.

Wie groß ist die Reichweite eines LPG-Fahrzeuges?

Durch den bivalenten Antrieb mit Benzin und Autogas erhöht sich die Reichweite um den LPG-Anteil. Dieser hängt vom Gasverbrauch und dem Gastankvolumen ab. Ein Gastank kann aus Sicherheitsgründen nur zu 80% gefüllt werden um der Ausdehnung des Gases bei Temperaturschwankungen gerecht zu werden. Ein 75 Liter Muldentank kann also bis zu 60 Liter LPG aufnehmen. Bei einem Verbrauch von 12l / 100km ergibt sich z.B. eine Vergrößerung der Reichweite um 500km. Zylindertanks können bis zu 180 Liter fassen, wodurch man Reichweiten von weit über 1000km erreicht. Diese benötigen allerdings entsprechend viel Kofferraumvolumen.

Muss etwas bei der Motorpflege beachtet werden?

Bei der Pflege ihres auf Autogas umgerüsteten Motors müssen sie nichts spezielles beachten. Lediglich eine starke Autowäsche ist zu vermeiden, um empfindliche Elektronik der Gasanlage nicht zu beschädigen. Auf eine Einhaltung der Inspektionsintervalle ihres Fahrzeuges ist zu achten.

Was muss ich beim Tanken im Ausland beachten?

Autogas erfreut sich europaweit großer Beliebtheit. Auch im Ausland gibt es gut ausgebaute Tankstellennetze. Jedoch gibt es bislang keinen einheitlichen Anschluss und so benötigt man für die Nutzung der Zapfsäule einen entsprechenden Adapter. Momentan gibt es drei verschiedene Anschlusssysteme. Einen passenden Adapter kann man an der jeweiligen Tankstelle ausleihen oder selber mitführen. Für ganz Europa benötigt man lediglich ein Adapterset bestehend aus 3 verschiedenen Anschlüssen.

Darf man mit einem Autogasfahrzeug in einem Parkhaus oder einer Tiefgarage parken?

Dies hängt zum einem von der Garagenverordnung des jeweiligen Bundeslandes und zum anderen vom Eigentümer und/oder Betreiber des Parkhauses oder Tiefgarage ab. Das „Einstellverbot für Gasfahrzeuge“ wurde in fast allen Garagenverordnungen der Bundesländer aufgehoben. Lediglich in Bremen und dem Saarland ist das Abstellen von Fahrzeugen mit Autogas-Antrieb nur dann erlaubt, wenn sichergestellt ist, dass austretendes Gas gefahrlos ins Freie entweichen kann. Sollten dennoch Schilder an der Einfahrt auf ein „Einstellverbot für Gasfahrzeuge“ hinweisen, so ist dies im Sinne des Eigentümers und/oder Betreibers zu respektieren.

Geht nach einem Autogasumbau die Fahrzeuggarantie verloren?

Durch einen Autogasumbau kann die Garantie des Fahrzeugherstellers erlischen oder eingeschränkt werden. Für diesen Fall übernehmen wir nicht die Garantie des Fahrzeugherstellers, oder Gewährleistung auf Motor-, Getriebe-, oder Fahrzeugteile. Jedoch bieten wir unseren Kunden eine Garantieversicherung an, die im Schadensfall eine schnelle und unbürokratische Abwicklung ermöglicht.